Also. Ich probiere ja völligabsolutgerne neue Gerichte aus. Wisst ihr ja. Und da ich ja weltgrößter Gnocchifan bin, hab ich natürlich gejuchzt, als ich bei grain de sel dieses wunderbare Rezept fand, das sich doch so wunderbar außergewöhnlich las. Ich mag Michaelas Blog supergerne, denn es sind unkapriziöse, funktionierende, gut durchdachte und immer ! leckere Rezepte, die sie diretamente aus ihrer Wahlheimat Frankreich postet.
Da wir ja samt Familie ständig und immer durch die wilde Welt sausen und wirklich schon die durchgeknalltesten Sachen vertilgt haben, bilde ich mir ein, dass mich foodtechnisch nicht mehr viel aus der Bahn werfen oder überraschen kann. Wer indisch, asiatisch, persisch und arabisch ständig auf dem Teller hat und sogar Amerika überlebt hat (Chlorwasser und Fettkeule und so)....also bitte.....was soll denn da noch groß schocken?
Na wie soll ichs jetzt sagen? Liegt´s vielleicht einfach dran, dass ich in meinem Leben keinen Draht zur französischen Lebensart bekommen habe (Biste Italiener, biste kein Franzose....so wohl die Regel bei uns im Hause!?). Der französische Geschmack liegt mir einfach nicht automatisch zack auf der Zunge. Na und genau das war irgendwie das Problem hier. Ich kochte stundenlang, rollte kleine Gnocchi, unterhielt mich ausgiebigst mit einem Fachmann über Noilly Prat, dessen Einsatzbereich und Geschmacksformula und verzettelte mich geradezu mit diesem ungewöhnlich feinen Sößchen. Na und dann das. Da saßen wir dann alle und hatten wunderhübsch angerichtet diese Gnocchi auf dem Teller, pieksten und pieksten nacheinander ein Gnocchi nach dem nächsten auf, beförderten es in Richtung Magen und dachten einfach nur nach. Wie finden wir das jetzt? Hm. Selten war es so ruhig beim Essen. Bis zur vorvorletzten Gnocchi war ich felsenfest der Ansicht: "Das mach ich doch mal lieber nicht auf den Blog. Zu bekloppt. Das mag bestimmt keiner." Und dann erinnerte ich mich plötzlich an einen Satz meines Fachexperten zum Thema Noilly Prat: "Den macht man übrigens auch in Bouillabaisse!" Hoha. Und dann ringelte es plötzlich geschmacklich und ich hatte urplötzlich eine Verbindung zum Gericht. Und das Verrückte: Lovely Mr. Ü auch. Die Jungs brauchten etwas länger.
Wir haben es dann noch bestimmt dreimal gekocht und fanden es jedes Mal IMMER NOCH besser. Na und jetzt sind wir verrückt danach. Ist das bekloppt? Aber wie!
Die Zubereitung dieser wunderbaren Köstlichkeit ist allerdings muss ich zugeben ein klitzekleinwenig zeitintensiv. Ich sage das ganz ehrlich, dann eigentlich liebe ich ja schnelle Gerichte. Die Gnocchiherstellung ist zwar nicht schwierig wie insgesamt das ganze Gericht nicht, benötigt aber einfach ein wenig Zeit. Nehmt sie euch also und genießt den Workflow. Ist auch mal schön.
Zubereitung:
1. Zuerst mal ran an die Gnocchi. Dazu Kartoffeln und Sellerie schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser 15 Minuten gar kochen. Die Würfel dann auf ein Backblech geben und im Ofen bei 150 Grad und leicht geöffneter Ofentür etwa 20 Minuten gut ausdampfen lassen. Danach das Gemüse abkühlen lassen.
2. Kartoffeln und Sellerie pürieren und mit Mehl, Eigelb, Salz und Pfeffer zu einem Teig verkneten. Arbeitsfläche gut bemehlen und den immer noch relativ klebrigen Teig zu einer Rolle von 2 cm Durchmesser rollen, Gnocchis abtrennen und in die gewünschte Form rollen.
3. Für die Sauce Schalotte, Knoblauchzehe und Fenchel fein würfeln und in einem Topf mit etwas Butter anschwitzen. Dann den Noilly Prat und den Weißwein angießen und auf die Hälfte einkochen lassen. Danach die Gemüsebrühe angießen und den Thymian dazu geben und alles nochmals auf ein Drittel einkochen lassen. Die Sauce mit dem Pürierstab bearbeiten bis sie fein ist und mit Safran und Kokosmilch, Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Nun einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen und die Gnocchi hineingeben. Wenn sie aufsteigen selbige mit einer Schaumkelle herausheben und entweder sofort auf einem Saucenspeigel anrichten und servieren oder die Gnocchi noch kurz in Butter anbraten und dann auf dem Saucenspiegel servieren.
Und? Ich finde es sieht schon auf dem Teller unfassbar appetitlich aus (ich alter Franzose, höhö ;-D). Mich würde mal interessieren wie es euch dann so mit dem Gericht geht? Hop oder Flop? Ich bin gespannt! Meistens ist es ja so, dass man bei den Blogs, die man so liest, eine gewisse Erwartungshaltung hat , was das geschmackliche Endergebnis hat. Den Kochstil des einen mag man einfach machmal mehr wie den des anderen und man hat einfach seine Lieblinge bei denen einem einfach alles schmeckt. Als ich das hier kochte mußte ich 2304 Mal darüber nachdenken, dass diese Gnocchi einfach anders sind und nicht 1a in mein sonstiges Konzept und eure Erwartungshaltung einem Rezept von mir gegenüber passen. Aber genau deshalb finde ich sie ja so gut!
Na dann berichtet mal! Ich bin gespannt wie Hulle ;-D!
Zutaten:
(für 2-3 Personen)
Gnocchiteig:
300 gr Knollensellerie
150 gr Kartoffeln
120 gr Mehl
1 Eigelb
Salz, Pfeffer
Noilly Prat Sauce:
1 Schalotte
1 Stück Fenchel (ca. 2 Eßl fein geschnitten)
1 Knoblauchzehe
50 ml Noilly Prat
50 ml Weißwein
150 ml Gemüsebrühe
1 Tl Thymian
70 ml Kokosmilch
0,5 gr Safranfäden (optional Kurkuma)
Salz, Pfeffer
1 Pr Zucker
Butter zum Anbraten
Hausgemachte Gnocchi!! Wunderbar. Die Soße passt perfekt dazu. Könnte sir jetzt gleich durch den Bildschirm verschlingen. :)
AntwortenLöschenVielen Dank Mersad!
Löschenzufällig sind noch Mehl, Kartoffeln und Sellerie im Haus
AntwortenLöschenIch lieeebe Zufälle!
LöschenHallo Anne,,,
AntwortenLöschenaussergewöhnliches Rezept,,,,mal was ganz anderes,sieht sehr lecker aus....ist gespeichert,,,danke dafür,,
LG.Bille,
Ja, nicht wahr? Ich fand auch toll! Ein dickes Lob an Michaela!
Löschen