Dienstag, 12. April 2016

Ab in den Grusel: Die Grotta del vento, Toskana und eine kleine Reiseführerverlosung! Ein Sommervorbereitungspost!

Ich weiß. Ihr denkt ihr seid im falschen Film. Dunkle Farben, düstere Stimmung (HA! Glaubt ihr!), Nebel, Grusel...... ist bei der Ollen aufm Blog etwa Halloween? Ja ist die denn verrückt? Oder noch viel schlimmer....Herbst (Pfui!) oder womöglich gar .......iihhhhh...W.I.N.T.E.R?????? Ich weiß, ihr wollt  Frühlingsbilder sehen, mit Pastellfarben, zwitschenden Vögelchen, viel Sonne und klitzekleinen, niedlichen Blümchen......schade. Hier und heute leider nicht. Tut mir leid. Sehr. Aber es wird trotzdem luschtig ;-D.

Da  ihr bis jetzt aber ja schon mal nicht weggeklickt habt.......chaka!...... bin ich ganzganz stolz auf euch und ihr seid ganz klar auf der Gewinnerseite, denn ihr könnt nächsten Sommer allen, die diesen Post nicht gelesen haben, eine lange Nase zeigen. Ich bereite euch nämlich auf den unwahrscheinlichen aber im Rahmen der natürlichen Gegebenheiten liegenden Fall vor, dass möglicherweise eventuell vielleicht im nächsten Italien-Toskana-Urlaub mal ein oder zweidreivier Wölkchen am Himmel erscheinen und das Meer und Wetter nicht so wollen wie ihr. Soll ja vorkommen.







Es könnte z.B. urplötzlich auf einmal so aussehen. Da wo sich gestern noch lustig in der Sonne geräkelt und nach Fischchen geangelt wurde, umtobt nun das wilde Meer den Minihafen und läßt die Mole vor der Haustüre komplett absaufen, so dass man noch nicht mal drauf stehen könnte. 

Aber halt. 

Kein Grund für Holiday-Depressionen, denn genau deshalb machen wir heute einen Ausflug, bei dem es schnurzpiepegal ist, dass es wie aus Sturzbächen kippt und der Wind einen fast umpustet. Wir fahren nämlich in eine Hööööhle, genauer gesagt in die Grotta del vento in der Comune die Fornovolasco, Lucca, Toscana! Die Windhöhle liegt mitten in der Garfagnana, einem bergigen Gebiet, das mit dem Tal der Flusses Serchio zusammenfällt und in der Mitte der apuanischen Alpen, in einer Gegend voll von spektakulären und interessanten Karsterscheinungen (durch Wettereinflüsse geschaffene Gesteinslandschaft) liegt. Und das Beste daran ist nicht nur die Höhle, sondern auf jeden Fall schon der irre Weg dahin, denn es ist eine der atemberaubensten, unwegsamsten und ursprünglichsten Gegenden Italiens.






Äh.......sagte ich unwegsam? Tja, eigentlich ist das was manche Stellen anbetrifft eine glatte Untertreibung. Spätestens nachdem wir die Zieladresse in unser Navi eingegeben hatten war klar, dass dies keine normale Fahrt werden würde. Die Straßen schlängeln sich unter beinahe abbrechenden Felsenwänden entlang durch das Flusstal, vorbei an schwindelerregenden, selbstverständlich meistens absolut ungesicherten (Hey wir sind in Italien nicht in Deutschland!) Abgründen und sind dabei an vielen Stellen so schmal, dass gerade mal ein einziges Auto der Breite nach darauf Platz findet. Überholen? An einander vorbei fahren? Sich ausweichen? UNMÖGLICH. Selbstverständlich hat das jahrelange Leben in dieser Region die Bewohner total entspannt gemacht. Da heizt man auch schon mal mit einem bis zum Anschlag mit Holzstämmen belandenen Laster ein Liedchen trällernd full speed die Serpentinen runter. Das verschreckt durchaus den ein oder anderen Touristen. My lovely Mister Ü war da an der ein oder anderen Stelle auch nicht ganz so glücklich und fluchte sich hier und da mal gewaltig ins Fäustchen.....hrrhust. Ich war eher (eher!) locker, denn wenn es eins ist, was ich in meiner Kindheit in Italien gelernt habe, dann ist es Serpentinen in brutalstem Gelände und Gebirge fahren. Mein Vater war nämlich der wahrscheinlich größte Etruskerfreak unter dieser Sonne und so war regelmäßiges Hobby in den Ferien unentdeckte Etruskergräber zu finden. Natürlich nicht die ausgeschilderten. Nein. DIE ANDEREN! Mit irgendwelchen eingestaubten Karten und skurilen Ortsbescheibungen (weiß der Geier wo er die her hatte), die meistens sogar die Anwohner nicht verstanden. Und nein. Mein Vater war kein Archäologe. Er war Ingenieur auf Großbaustellen und fuhr zu unserem ganz großen Glück ein Fahrzeug, was die urwaldartigen Gebirgsdschungelstrecken unserer ständigen Suchen aushielt. Ich hab da viel gelernt. Auch rein emotional ;-D.....also z.B. was die Straßen angeht.







Da lautet dann z.B. Regel Nr. 1 "Immer vor der Kurve auffällig hupen!"........damit eben der Holzstammlasterfahrer oder der enspanntverträumte durchunddurch italienische Busfahrer vielleicht doch noch mal kurz mit dem Fuß auf die Bremse zuckt. Mister Ü dachte zuerst, das sei ja total prollig und meinte wir wären ja nicht in Bolivien, ich konnte ihn aber spätestens nach dem 2ten entgegenkommenden voll besetzten Bus eines besseren belehren. Jaja. Italien. So nah und doch fast wie Bolivien ;-D.

Nicht vergessen sollte man auch, dass der bergauffahrende wenn möglich vor dem bergabfahrenden Wagen Vorrang hat. Also meistens eben. Schwere Argumente bis zum Brechen beladener LKWs überzeugen einen dank nicht vorhandener Straßenausbuchtungen dann auch schon mal zum kilometerweisen bergab rückwärtsfahren. Aber auch hier nicht vergessen: Auch beim Rückwärtsfahren ans Hupen in der Kurve denken, denn der Idealfall ist ja, dass ihr nicht gleichzeitig von vorne UND von hinten zwischen zwei Schwerlasttransportern geplättet werdet, ne? 

Ja und ganzganz wichtig und nicht zu vergessen: Immer drüber lachen wie bekloppt es doch gerade zugeht. Befreit. Der Fahrer findet das zwar oft gar nicht so witzig, dafür die restlichen Mitfahrer aber umsomehr ;-D. Hab ich zumindest so gelernt. Fragt mal meine Mutter. Und wir wollen ja nicht auf die bolivianische Methode zurückgreifen: Die kauen ständig zur Beruhigung Kokablätter. Sagt Mister Ü. 






Die Grotta del Vento ist touristisch absolut perfekt erschlossen. Ganz der schrulligen und gar nicht komfortablen Anfahrt zum Trotz gibt es ein sehr gut ausgebautes Besucherzentrum, Parkplätze (auch für Busse), einen ausladenden Steinshop und auch Möglichkeiten für einen Imbiß. In der Höhle sind alle Wege komplett betoniert und wunderbar einfach zu belaufen, auch für kleinere Kinder. Einzig eine Jacke sollte man nicht vergessen, denn in der Höhle ist es ganzjährig nur etwa 10 Grad. Man kann Touren von 1, 2 oder 3 Stunden Dauer buchen. Wir machten nur die 1 stündige und ärgerten uns hinter ziemlich, weil die Höhle so wunderschön war und es am Ende der Tour gerade richtig spannend wurde. Ich würde beim nächsten Mal auf jeden Fall die 3 stündige Tour buchen, die einen senkrechten etwa 80 m hohen Aufstieg ermöglicht.








Wollt ihr wissen wie man die Höhle entdeckte? So um 1800 herum entdeckte man in der Nähe der Häuser von Trimpello eine Öffnung im Berg aus der zu jeder Jahreszeit gleich kühle Luft strömte. Clever wie man war, baute man zunächst eine kleine Hütte direkt über das Loch und nutzte den Raum als Kühlschrank. Später, etwa Anfang des 20igsten Jhd. wurden ein paar Jugendliche aber neugieriger und überredeten ein kleines vierjähriges Mädchen in die für die Jugendlichen zu kleine Öffnung zu steigen und zu schauen, das da zu finden sei. "Betta" kletterte etwa 10 m in die Höhle hinein, dann kehrte sie um. Die Jugendlichen wurden durch ihre Erzählungen nur noch neugieriger, erweiterten das Loch und erforschten die Höhle etwa 30m, dann kehrten auch sie vor lauter Angst um. 

Wissentschafliche Expeditionen finden erst seit 1929 statt. Nach den ersten 60 m glaubte man zuerst, dass man das Ende der Höhle abgeschlossen durch einen See gefunden hätte. Tatsächlich war es aber nur ein mit Wasser gefüllter sog. Siphon und es gelang 1961 diesen zu überwinden und die dahinter liegenden 600 Höhlemeter zu erkunden. Seitdem wurden insgesamt 4500 m Tropfsteinhöhle entdeckt und es ist aus verschiedenen wissenschaftlichen Gründen zu vermuten, dass ein noch viel größeres Gebiet darauf wartet entdeckt zu werden. Obergeheimnisvoll!

Hier unten seht ihr das Skelett eines Höhlenbären, das in der Tropfsteinhöhle gefunden wurde.






Auf dem Rückweg nach Hause kämpften wir noch etwas mit fotografischen Alltagsproblemen an der Ponte del diavolo.  Falsches Wetter, falsche Perpektive, falscher Wasserstand......überhaupt alles falsch. Dabei ist die Brücke so toll und ja auch ziemlich bekannt. Nur so will die keiner. Aber. Ich habe alles versucht.





Zuhause gabs dann eine extrafeine Entschuldigung für das stürmische Wetter vom Morgen. Und ich schwöreschwöreschwöre......nix Photoshop, kein kleinstes Fünkchen.........Originalbild!!!!! Genauso rot war das! Unglaublich was? Sonnenuntergänge können die Italiener, was ;-D?





Zur Belohnung, dass ihr so brav und trotz eurer extremen Frühlingswünsche bis zum Ende durchgehalten habt, verlose ich heute noch einen Lonley Planet Reiseführer Toskana. Na? Lust mitzumachen und den Sommerurlaub zu planen?

Was müßt ihr tun um zu gewinnen?

-Hinterlasst einen Kommentar unter diesem Post.

-Wer bei facebook, seinem eigenen Blog oder Instagram (hashtag #ueberallunirgendwo und markiert mich auf dem Bild) den Link teilt hat doppelte Gewinnchance. Gerne könnt ihr dafür das letzte Bild mitnehmen!
Schreibt das bitte als Vermerk in euren Kommentar.

- Mitmachen kann jeder mit und ohne Blog!

- Das Gewinnspiel gilt nur für Leser aus Deutschland. Teilnahme unter 18 nur mit Genehmigung der    Erziehungsberechtigten. Der Rechtsweg ist ebenso wie eine Barauszahlung des Gewinns ausgeschlossen.

- Der Gewinner wird hier auf dem Blog veröffentlicht!

Das Gewinnspiel startet sofort und endet am 18.4.2016!

Tschö ihr Italiener ;-)!




Nachtrag vom 12.4.16

Der Gewinner der Verlosung ist:

Katia aus Erfurt! Bitte melde dich bei mir!

Oh, die Teufelsbrücke haben wir letzten Sommer auch besucht! So schön dort in den Bergen. Viele einsame Orte. Herrlich. Ich würde mich sehr über den Reiseführer freuen. Liebe Grüße aus Erfurt.
Katja

9 Kommentare:

  1. :-)
    Typisch. Wir machen es genauso so, da wir keine große Museenfans sind, flüchten wir beim Regen auch in die Höhle :-) (oder Hölle???)
    In solchen ähnlichen engen Schluchten bin ich schon öfter gefahren, da hat man immer angst wegen Steinschlag...und die Brücke schaut genial aus. Das Buch würde ich auch gerne in meiner Sammlung sehen, trotzdem, daß mein Regal schon komplett voll ist :-)
    Liebe Grüße

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    1. Kennst du die Brücke von diesen Bildern im Netz? Was hätt ich gegeben für son Foto! Aber was will man machen. Shietwetter halt!

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  2. Oh je, wer kennt sie nicht, diese "wunderbaren" Straßen in Italien. Das geht eindeutig als Abenteuerurlaub durch ;)

    Da ich Italien liebe, würde ich mich sehr über das Buch freuen.

    Liebe Grüße
    Conny

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  3. Mit den Schluchten und engen Straßen kommt mir bekannt vor ;-) Schaut superklasse aus und ein toller Reisebericht. Kann gut verstehen dass du beim nächsten Mal die längere Tour buchen würdest. Schon alleine von den Bildern hat sie einen Reiz, und mit dem Skelett ist eine tolle Idee, auch das Licht dazu setzt es supergut in Szene. Gefällt mir und danke dass du uns so klasse bebildert mitgenommen hast.

    Liebe Grüssle

    N☼va

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    1. Auf T schauts an manchen Stellen so ähnlich aus, nicht wahr? Habt ihr eigentlich auch Tropfsteinhöhlen dort? Auf Lanzerote war ich mal in einer...Cueva de los verdes oder so? Mit nem grünen unterirdischen See.

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  4. Oh, die Teufelsbrücke haben wir letzten Sommer auch besucht! So schön dort in den Bergen. Viele einsame Orte. Herrlich. Ich würde mich sehr über den Reiseführer freuen. Liebe Grüße aus Erfurt.
    Katja

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  5. uiui ..da bekommt man das Gruseln ja schon auf der Fahrt
    ich hab hier laut gelacht.. deine Beschreibungen sind köstlich..

    aber das ist auch eine tolle Höhle..
    fantastische Fotos.. trots miesem Wetter ;)
    liebe Grüße
    Rosi

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  6. Schöne Toskana! Es gibt so viele weniger bekannte Flecken zu entdecken! Und dann das Essen und der Wein…Ein Urlaub in der Toskana lohnt immer!

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