Kleine Randbemerkung meinerseits:
Die Namensgebung für die Ortschaften verlief bei der Besiedlung durch die Europäer nicht unbedingt hochgeistvoll.....wenn man so durch Nordamerika fährt kommt man an Städten vorbei.....das glaubt ihr nicht....und ich könnt euch jetzt noch zwanzig mehr zeigen. Irgendwie waren die Siedler damals nicht besonders kreativ....oder einfach brutalst Heimweh gebeutelt......oder hatten andere Sorgen als sich funky Namen für ihre Städte auszudenken.....oder einfach alles zusammen. Wer weiß das schon.
In Plymouth hatten wir drei Ziele:
Fangen wir an mit der Mayflower (ein Teil der Plimoth Plantation, erklär ich später), dem Schiff, mit dem die Pilgerväter hier im November 1620 an der Küste angelandet waren und das in einer Rekonstruktion im Hafen zu besichtigen ist. Behaltet immer im Hinterkopf, wenn ihr die Bilder seht, dass hier 102 Passagiere und 31 Mann Besatzung für Wochen kuschelig eng beisammen leben mussten. Eigentlich ein Wunder, dass die Überfahrt im Jahr 1620 nur zwei das Leben kostete, da die hygienischen Bedingungen die Katastrophe gewesen sein müssen. Und yeah.....ein Baby wurde auf hoher See geboren (An alle Mamas in der Leserschaft: Bitte mal konkret vorstellen....KONKRET......Presswehen in......Achduliebesschweinchen! Wollt ihr sowas? HÜLFE! Oder bin nur ich hier ein Waschlappen ;-D?)
Käpitänskajüte |
Die Küche |
Unsere zweiter Anlaufpunkt war dann die Plimoth Plantation (Weiß einer, warum das jetzt so ganz anders geschrieben wird???? Vielleicht eine alte Schreibweise??? Rätsel über Rätsel!), eine Art Freilichtmuseum, dass den Aufbau der Pilgervätersiedlung von 1627 zeigt und den Besuchern die frühere Lebensweise nahe bringen soll. Alles in ganz echt nachgebaut, zum Anfassen und vor allem mit vielen Schaustellern in den Häusern, die ihre Rollen perfekt drauf haben!
Zu unserem Erstaunen wurde keine Shakespeare-Englisch gesprochen, das steht ja in allen Reiseführern, Netz und überall. Aber das war überhaupt nicht schlimm, denn so konnten wir uns prima mit den Einwohnern unterhalten, die uns gesprächstechnisch mit in die Welt des 17. Jhds mitnahmen. Am Anfang brauchten wir ein wenig, um zu verstehen, was da abgeht ;-DDD!
Ich zum großen Sohn: "Puh ist das warm hier drin, jetzt ins Meer hüpfen wäre toll!"
Frau entgeistert......"Wie ins Meer hüpfen? Das ist total gefährlich!!"
Sohn und ich gucken uns mit großen Augen an: " Äh wieso? Wegen der Strömung oder der Fische oderoderoder????"
Frau: "Die naße Kleidung zieht dich doch herunter und du ertrinkst!!!"
Sohn: "Na die kann man aber doch ausziehen, mit ihren Röcken möchte ich auch nicht schwimmen?!?!"
Frau schlägt die Hände überm Kopf zusammen und ruft: "DU kannst dich doch nicht ausziehen!.......spricht mich an " Sie ziehen sich doch wohl nicht aus, oder? Nie oder?"
Ich: "Äh.....naja, wenn ich dusche oder bade dann........"
Frau entsetzt: "Himmel......das ist unzüchtig und GOTTLOS! Sie werden in der Hölle landen! Und man wird krank davon! Soooo krank! Ich ziehe mich nie aus!"
Ich: " Äh, und wie waschen Sie sich da?"
Frau: " Ich hebe höchstens den Rock ein kleines Stück hoch, wenn ich mir alle 4 Wochen die Füße wasche....mein Körper ist doch rein!"
........na und so weiter ;-D. Sehr cool geschauspielert ihr Entsetzen über unsere skandalös häufigen Waschduschundbadeorgien ;-DDD.
Spaßig war auch dieser junge Mann hier. Er sprach uns an, was wir denn hier in seinem Dorf machen würden, ob wir neu hier in Amerika seien (Joah....sozusagen) und woher wir kommen würden. Auf Mister Üs Antwort, wir kämen aus Deutschland, meinte er nur staubtrocken : " Hey, yeah....I heard about that. You can´t live there anymore......tell me whats going on there with this war?"
Mister Ü und meine Wenigkeit schauten uns mit großen Augen an und fragten uns gerade, ob wir vielleicht mal die Nachrichten schauen sollten (Himmel, da ist man eine Woche im Urlaub und zuhause direkt KRIEG!), bis wir quasi zeitgleich schnallten, dass der gute Mann den 30 jährigen Krieg meinte. Logo ;-D! Klatsch vor die Stirn.....wir befinden uns ja in 17.Jhd! Hahahaha.
Als wir genug das Wissen übers 17 Jhd aufgefrischt hatten gings dann weiter zu unserem dritten Ziel, in ein Wampanoag-Dorf. Das befindet sich ebenfalls in der Plimoth Plantation. Hier wird über das Leben der Wampanoag Indianer erzählt. Die Darsteller sind größten Teils selber Nachkommen der Wampanoag oder wenigstens anderer amerikanischer Ureinwohner.
Die Jungs erfuhren, womit man so als Indianderkind spielt......
.......wie man ein Boot baut,........
.......eine indianische Suppe kocht........
.........dass für unser Auge tote (TOT????) Schmetterlinge eigentlich nur schlafen und.......
.........philisophierten ein wenig im Häuptlingszelt.
Zum Abschluss des Tages gabs dann gemäß den strengen Regeln der selbstverordneten Hummerdiät noch ein Häppchen in einer dieser Hummertogobuden.......hab ja selten was Bekloppteres gesehen, stillos aber lustig ......hach......das Leben kann so fies sein ;-D.
So, habt noch nen schönen Tag und nicht vergessen: Nackt duschen ist GOTTLOS!
Wir werden alle in der Hölle landen! Aber da ists dann wenigstens luschtig, weil wir ja alle zusammen da sind, wa ;-D!
Sehr schöner Artikel - nur ganz am Anfang bin ich über die Jahreszahl "1920" gefallen, als die Pilgerväter Amerika betreten haben sollen. Das war bestimmt ein Schreibteufel.
AntwortenLöschenVG
Vielen Dank und ist schon geändert ;-)!
Löschen*händeklatschundfreu*....ha, das erinnert mich an meinen ersten Besuch in solch einem "Museum" Auf die Frage wie lange die Überfahrt von D. nach Winnipeg gedauert hätte und ich dann von einem Flugzeug gesprochen habe ging die Fragerei los......so als ob man ein Ausserirdischer wäre....
AntwortenLöschenVon daher kann ich mir eure Gesichter und die Gespräche lebhaft vorstellen. Einfach nur klasse!!!! Ich liebe solche Freilichtmuseen, so wird es nie ein stumpfes Durchlaufen und anschauen sondern auch gleich ein Erlebnis. Lebhaft "vorgetragen kann man dann sich richtig reinversetzen.
Toll und danke dir dass du uns so ausführlich mitgenommen hast!♥ Ich werde nun bestimmt öfters an dich denken wenn ich nackt dusche oder plansche *gg*
Liebe Grüssle
N☼va
Hahahahaaaa.......du denkst an mich, wenn du duschst ;-D! Na da hab ich ja was fabriziert mit dem Artikel ;-D!
LöschenDas hört sich nach richtig viel Spaß an. Ich weiss aus anderen Plätzen in den USA wo sich diese Schauspieler richtig in ihre Rollen versetzen. :) Aber schon toll was man da so alles ausgestellt wird. Werde jetzt mal nachschauen ob es dieser Lobster Huts auch auf der Westküste gibt :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Mersad
Ich hasb grad auch mal schnell gegoogelt.....äh ich bin ganz verwirrt....ich dachte das wäre eine Kette, denn in New York und ich meine auch in Boston hätte ich den Laden auch gesehen. Mir wurde jetzt nur das Ding in Plymouth angezeigt. Hmmm. Naja.....Hummer ist eher so ein Ostküstending, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es and er Westküste so gaaar keinen gibt. Nimmste halt irgend einen anderen Laden ;-)!
LöschenDiese Ortsnamen sind echt verwirrend und für mich schon ein bißchen zu viel. Ein völliger Quatsch Namen wiederzuverwenden, mach nur die Menschheit verwirrt. :-)
AntwortenLöschenDas Schiff schaut von innen cool aus und auch diese Siedlungmuseum, daß dort diese Frauen in den zeitangepassten Klamottan sitzen.
Khmmm....die Geschichte mit dem Waschen...erinnert mich an manche alte Patienten von mir, die sich wochenlang von uns nicht waschen lassen wollen, weil eben wofür ist das, und die Haut wird dünn. :-) Wahnsinn. Ich weiß es leider, wie sie dann riechen. :-) aber früher was es nicht anders.
Toll sind diese hingestellte "Schauspieler", ich frage nur bei dem kleinen Mädchen, wann sie dann in die Schule geht, wenn sie dort jeden Tag "arbeitet"?
Ein toller Bericht und schöne Bilder/Eindrücke. Schön haben sie es gemacht dort.
Liebe Grüße
Oje, du tust mir grade leid. "Die Haut wird dünn..." oh Schreck, was man sich früher alles so eingeredet hat. Schlimm. Wann das kleine Mädchen und der Junge zur Schule gehen...ja das ist mal ne Frage. Es waren zu der Zeit ja gerade Ferien in den USA, deshalb waren die vielleicht da. Aber wer weiß. In den USA gibt es ja soweit ich weiß keine Schulpflicht, da kannste die Kinder auch zuhause oder im Wald unterrichten. Manchmal ist das vielleicht noch nicht mal schlechter.
LöschenDas fand ich jetzt richtig spannend – eine Zeitreise in die Phase, als Amerika entstand und zwar so greifbar aufbereitet, das würde mir auch gefallen! Also auf nach Plymouth! (Der USA-Osten steht eh auf unserer langen Wunschliste – fragt sich nur, wann er drankommt ;o)) Übrigens - in Südafrika und Namibia waren die Deutschen und Holländer auch nicht viel origineller mit der Ortsnamensgebung ;o)), ich sag nur Schuckmannsburg und Lüderitz, Krugersdorp und Klerksdorp …
AntwortenLöschenAlles Liebe, die Traude
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