Dienstag, 8. Juli 2014

Als ich einen Draht zum Vogel drehte und eine Aprikosenquarktarte zurechtknüddelte oder......ist Ordnung wirklich das halbe Leben???

Heute werd ich mal schlaglichmäßig kurz philosophisch. Jahaaaaha, das hättet ihr jetzt nicht gedacht ;-), das kann ich auch!
Mein Thema heute: Ist Ordnung  wirklich der Weisheit letzter Schluss oder ist ein Leben versunken im totalen oder partiellen Chaos auch mal schön? Zumindest zeitweise?
Tja. Was für einen Frage.
Da haben sich schon viele weise Menschen mal zu geäußert. Ich hab da ein paar hübsche Sprüche gefunden, seht her:


Zeiten der Ordnung sind die Atempausen des Chaos.
Walter Hilsbecher (*1917), dt. Aphoristiker


Ordnung ist das halbe Leben - woraus mag die andere Hälfte bestehen?
Heinrich Böll (1917-85), dt. Schriftsteller, 1967 Georg-Büchner-Preis, 1972 Nobelpr. f. Lit.


Ich für meinen Teil mags ja eigentlich lieber sortiert und mit einer gewissen Aufgeräumtheit. Ordentlich also. In einer völlig wuschigen Rumpelkammer kann ich  nicht denken. Nun ist es aber so, dass hier 3 Kinder und ein Mann durchs Haus toben. Man lebt ja nicht allein auf dieser Welt und so ergibt es sich gelegentlich mal, dass es hier ein wenig...nunja.....ich formuliere es mal vorsichtig......völlig irre durcheinander zugeht.

Über die Jahre habe ich das nicht nur akzeptiert sondern glatt auch schätzen gelernt, denn es bringt einfach eine gewisse Lockerheit mit sich und.....


Einer der Vorteile der Unordentlichkeit liegt darin, daß man dauernd tolle Entdeckungen macht.
Alan Alexander Milne (1882-1956), engl. Schriftsteller u. Journalist

So hab ich die Tage meinen Kupferdraht von HIER zwischen den Badehosen vom mittleren Sohn gefunden. Ein Wunder! Ich hatte ihn so lange schon gesucht! Wie er dort hinkam, liegt im Dunklen....Finsteren. Ähja.

Gesucht hatte ich ihn weil ich schon ewig mal eine Drahttypographie zurecht drehen wollte. Ich find sowas ja total hübsch. Und der Spruch erst! Könnt ihr den lesen??? Only dead fish go with the flow! So wahr ;-)!





Aber damit war noch nicht Schluß. Ein Vogel wollte noch versucht werden und ich sags euch, ich war mir da aber sowas von GAR NICHT sicher, ob das mal klappt......uiuiuiuiui......eine echte Herausforderung aus einem schlabberigen Drähtchen einen plastischen Vogel zu drehen. Aber! Ich finde ihn toll, hat aus meiner Sicht geklappt, wobei ich eingestehen muss, dass man das Drahtwirrwarr mögen muss. Das will wohl auch in etwa jener Herr sagen.

Ich liebe die Ordnung, aber nicht die gewöhnliche, sondern die organische - sie ist wie ein Baum mit krummen Ästen.
Peter Zadek (*1926), dt. Theaterregisseur






Da hängt er nun an unserer Antilope mit Glocke. Wirr wie er so ist.

Ja und wo wir da heute schon beim Thema sind..........unordentlich kann ja aus meiner Sicht auch im Foodbereich  total reizvoll sein. Hier noch mein Knüddelergebnis des letzten Sonntags ;-)!




Zuerst stellet ihr mal einen Mandelsandteig her. Dafür benötigt ihr

250 gr Mehl
120 gr Zucker
110 gr weiche Butter
40 gr Mandeln gehackt
2 Eigelb
3 Eßl Milch
1 Msp gemahlene Vanille

Alles miteinander gut verkneten und dann mit ein wenig Mehl bestäubt auf einem Backpapier unordentlich ordentlich ausrollen. So dass ein fast runder Kreis mit ausgefransten Rändern entsteht.




Dann für die Füllung


250 gr Quark
100 gr Mascapone
1 Ei
Saft und abgeriebene Schale einer halben Biozitrone und
20 gr Mehl

gut miteinander verschlagen und so wie unten gezeigt unter Beibehaltung eines Randes kreisförmig auf dem Teigboden verteilen. Dann die wunderbarsten, leckersten, tollsten Aprikosen die ihr bekommen könnt entsteinen, halbieren und hübsch auf der Quarkcreme arrangieren.




Meine waren aus dem eigenen Garten. Als mir auffiel, dass ich sie ja mal für euch am Baum hätte fotografieren können, war es schon zu spät........da hingen nur noch die nicht ganz so reifen noch dran. Hm.....na stellt euch jetzt einfach mal vor, die wären so richtig schön quietschig orange, zuckrig süß und supersaftig. Nächstes Mal bin ich schneller als die Kinderhand ;-)!





Zum Schluss dann die Teigränder zur Mitte hin über die Aprikosen schlagen. Dazu kann man das Backpapier als Hilfsklappmittel nehmen. Einfach anheben und mitsamt Teig drüber schlagen. So reißt der Teig am Rand auch garantiert nicht ein.





Die Tarte dann bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen bis sie schön goldbraun ist. Ich wünsch euch einen ordentlich schönen Tag, mit ner lässigen Portion Chaos ;-)!





Einkaufsliste:

Teig:

250 gr Mehl
120 gr Zucker
110 gr weiche Butter
40 gr Mandeln gehackt
2 Eigelb
3 Eßl Milch
1 Msp gemahlene Vanille

Belag:

250 gr Quark
100 gr Mascapone
1 Ei
Saft und abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
20 gr Mehl

500 gr superleckere Aprikosen ;-)

10 Kommentare:

  1. Kuchen - super, mach ich auch mal. Wir haben auch Aprikosen, aber die sind nicht so schön wie Deine :-( Voller brauner Punkte. Herrlich, die Sprüche zur Ordnung! Und Deine Drahtkunstwerke!
    LG
    Tinka

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  2. Kannste mal sehen was sich doch wieder alles anfindet^^ Ich sag auch immer (wenn ich was verlegt habe): Ein Haus verliert nix ;-)

    Den Spruch konnte ich lesen, und schaut gut aus. Den Vogel hätte ich, ehrlicherweise, auf dem ersten Foto nicht erkann....aaaaaaaber dann. Also so von unten mit den Flügel passt es.

    So geübt wie du nun bist, könntest du dann doch auch Armspangen für den Oberarm machen ;-) Habe ich mir vor vielen Jahren mal auf Mallorca machen lassen^^

    Bei dem Kuchen stiebitze ich mir dann mal ein Stück..zumindest gedanklich wenn ihr ihn schon aufgemümmelt habt. Besonders toll das die Aprikosen aus deinem eigenen Garten waren....yammi.

    So, nun hol ich mir dann noch einen Kaffee und dann gehts rund.

    Dir einen tollen Tag und liebe Grüssle

    N☼va

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  3. Guten Morgen Respekt, denn ich weiß, wie schwierig es ist, aus einem Draht ein Gebilde zu kreieren.
    Aber dein Spruch und dieser Vogel sind wirklich toll. geworden.
    Ich habe dich jetzt erst durch Zufall entdeckt und habe mich gleich als neue Leserin eingetragen. Jetzt werde ich erst einmal etwas stöbern.
    Viele Grüsse von Birgit aus...

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  4. Ich mag deine Drahtbiegerei. Sehr sogar. Und der Ausdruck "organische Ordnung" gefällt mir auch ausgesprochen gut - damit lässt sich vieles erklären, wenn´s mal nicht so superordentlich und perfekt ist :-)
    Liebe Grüße
    Christiane

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  5. Großartigst, liebe Frau Ü.! Keine Ahnung wie Du solche Gebilde immer hinkriegst. Ich hätte keine zwei Sekunden Geduld für so ne Fisselsarbeit. Und wenn Du irgendwann hinter das Mysterium gekommen bist, wie Dinge einfach so verschwinden können, sag mir bitte Bescheid. Ich befürchte bei uns ja immer, daß der Mini-Mann manches einfach in den Müll wirft. :/ Grüssel, Nadine

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  6. Hallo Anne, ich mag Ordnung, sogar etwas zu sehr (krankhaft?). Ich bin fähig von der Couch bei großer Müdigkeit aufspringen, wenn ich von meinem Augenwinkel sehe, irgendetwas nicht dahin gehört, oder runtergefallen ist, oder vielleicht nur schief ist. Ich stehe auf und mache richtig hin. :-)
    Nach deinem Satz "Könnt ihr das lesen?", habe sofort darauf geschaut und ich konnte nur "only dead" lesen, weiter nicht, Danach suchte ich nach der Lösung wild. Ich dann tatsächlich erst viel später, daß es direkt nach der Frage steht.
    Der Vogel ist toll geworden. Finde ich immer wieder deine Kreativität bewunderswert. Liebe Grüße

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  7. @ Tinka: Das mit den Früchten im Garten ist wirklich son Ding! Manches Jahr fluppts toll, ein anders fressen die Vögeloder wer auch immer (Tschiep;-D??) alles auf, dann sinds irgendwelche Schnecken oder Würmer......Netze und Chemie helfen auch nur bedingt....ach ja. Aber schön ists trotzdem!
    @ Nova: Hahahaha...den kannte ich noch nicht..."ein Haus verliert nix"....hihihi.....wie wahr!
    @ Birgit: Hei Birgit, schön, dass du da bist! Herzlich Willkommen!
    @ Christiane: Danke! Das schreibst du aber nett! Jetzt fühl ich mich direkt organisch ordentlich.
    @ Nadine: JA! Die Theorie hab ich auch lange gehabt. Wer weiß???? Wir werden es nie erfahren. Die Wahrheit kennt nur die Müllabfuhr!
    @ Flögi: Boah, das mit dem schief hängen oder runtergefallen, sowas hab ich auch. Andererseits, wenn ich nicht über die Jahre mit den Jungs gelernt hätte mal alle 64987 Hühneraugen vor dem Chaos zu verschließen, wär ich wahrscheinlich durchgedreht.

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  8. Ich bin schwer beeindruckt von deinne Draht-Kunstwerkne. Das ist ja gar nicht so einfach. Und der Kuchen sieht superlecker aus.
    Schöne Grüße
    Jutta

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  9. @ Jutta: Dank dir! Ich bin das immer so locker angegangen und dachte...aaaachhhh....das geht schon. Beim Drehen hab ich dann auch richtig Angst bekommen und erst final realisiert wie horrorschwierig so Drahtgebilde sind. Ich ziehe auch meinen Hut vor diesen ganzen Drahtkunstwerkskünstlern. Wirklich!

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  10. deine draht kunstwerte sind G R O S S A R T I G!

    lg

    Maria

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