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Mittwoch, 9. Januar 2013

Animal wild life at home : Pasta mit Taschenkrebs

Die Berufswahl ist ja ein bekanntlich schwieriges Thema. Wer erinnert sich da nicht noch dran? Will ich was mit viel persönlichem Kundenkontakt und werd  Friseuse oder studier ich doch Jura? Möchte ich was Hochwertiges verkaufen und  versuchs mal mit Gebrauchtwagenhändler oder wird man da direkt Bankier? Schädlingsbekämpfer mit grünem Auto oder Polizist mit blausilbernem Wagen (fast das Gleiche????) ? Fragen über Fragen. Möglichkeiten über Möglichkeiten. Da sollte man stolz sein aufs Kind, wenn es schon in jungen Jahren eine Perspektive für sich im späteren Berufsleben sieht.
Vor zwei, drei Tagen hat Ü 2.0 nun endgültig beschlossen Arzt zu werden.........zum 5 Mal oder so.....dazwischen war er schonmal Architekt, Designer, Bundesligahockeyspieler oder wahlweise -trainer, freischaffender Künstler oder "das Gleiche was Papa macht". Grund ist derzeit der spannende Biologieunterricht in der Schule.


 "Mama, Biologie ist voll cool, da kann man Tiere aufschneiden und weiß dann, wie die von innen aussehen!"
"Ähhhh, .....jaaa ?!?!?!"
 "Also ich werd mal Chirug! Das muss ja total Spaß machen, so innen die ganzen Organe und Knochen und so........ das Blut macht mir nix, weißte noch als Papa sich vor ein paar Jahren in den Finger geschnitten hat und erstmal umgekippt (!) ist???? Wir zwei haben uns das super angucken können! Das hab ich von dir geerbt.....weißte noch????......hmmm.....ich hab nur ein wenig Sorge, dass ich........ja äh.......also, dass ich da mal aus Versehen das Falsche durchschneide! Das ist ein Problem, oder?"

"Ähhh, ja also ich denk schon !?!? Du müsstest das halt üben........wenn du an lebenden Tieren oder Menschen herumoperieren willst. Sonst biste schneller als du denkst Pathologe."

"Was ist ein Pathologe?"

" Das ist der Doc für die Toten. Der schaut, warum er/sie/es gestorben ist."

"Ahhhhh, da kann man ja nix mehr falsch machen, das ist super, das mach ich dann!"


So schnell geht das mit der Berufswahl. Zack! Und schon Pathologe. Und wie es der unglaublichste Zufall aller Zufälle wollte, hatte ich just an diesem Vormittag für meine bescheidene Wenigkeit ein totes Tier beim Fischfritzen gekauft. Für mich als köstliches Mittagessen geplant. Mit dem Kauf dieses Tierchens habe ich an diesem Tag mein Soll an guten Pfadfindertaten gleich doppelt erfüllt. Erstens standen meinem ewig über die langweilige Kundschaft (" Die wollen immer nur Pangasius und Lachs!") maulenden Fischhändler fast die Tränen in den Augen als ich bei ihm ernsthaft den Taschenkrebs kaufte und zweitens habe ich mit dem Kauf von selbigem dem beruflichen Werdegang meines Sohnes den Weg geebnet. Prep-Kurs at home. Großartig!




Der Krebs war schon tot. Vorgekocht vom Fischhändler. Die Hemmungen meinerseits ihn als Obduktionsobjekt bereit zu stellen waren deshalb gering.




Aus tierschutzrechtlichen Gründen erspare ich euch Fotos der Obduktion. Dies sind Aufnahmen der ersten Kontaktaufnahme mit der "Leiche".





So, jetzt hab ihrs überstanden....den brutalen Teil......das ist die Ausbeute eines Taschenkrebses. Es gilt die Regel, ein Krebs für eine Person. Eigentlich wars gedacht als Mittagessen für mich ganz alleine, so als Schlaglicht im Dunkel meines SpagettiBologneseFischstäbchenMaultaschenalltags.....bis plötzlich die Tür unerwartet aufging und Herr Ü hereinspazierte. Ein Blick in die Küche: "Super! Gibt´s den jetzt? Toll!" Hmmmm.




Nu denn. Portion für einen, kochen für zwei. Ich hab einfach eine Pasta draus gemacht. 
Dazu ein paar Tomaten mit Knoblauch und Frühlingszwiebeln anbraten. Parallel dazu ein paar Spagettoni kochen.




Ich hatte noch etwas selbstgemachten Kaisergrantfond, den habe ich zusammen mit ein wenig Wein dazu gegeben.




Das Krebsfleisch dazu geben und alles einmal KURZ aufkochen lassen. Wer mag gibt noch etwas Sahne dazu. Salzen und Pfeffern nicht vergessen!




Die Pasta dazu geben....Hilfe, das war etwas viel!....Herr ü sagte aber ausdrücklich, er hätte VIEL Hunger!.....und gut durchmischen.




Hmmmmm, das schmeckt nach Ferien!



10 Kommentare:

  1. Boa...so langsam muss ich es mir verkneifen bei dir am Morgen reinzuschauen....oder schon gefrühstückt haben^^ Dein Post hat ein mittelschweres Erdbeben ausgelöst. Muss aufpassen dass die Nachbarn nicht aufwachen *lacht*

    Superlecker!!! Sowas mag ich auch zu gerne, vor allem auch so schön improvisieren.

    Wieder mal superklasse geschrieben und gekocht.

    Danke dir für den Riesenlacher, auch wenns immer noch im Bauch grummelt ;-)

    Liebe Grüssle

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  2. wer Chirurg werden will, sollte den Krebs nach dem auseinandernehmen auch wieder zusammensetzen können. Aber so in die Spaghetti gebettet, wäre mir das Tier doch lieber.

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  3. Ich sach ja.....Du bekommst von mir den Orden für die Hausfrau des Jahres! Du kochst mal eben nen Taschenkrebs. Einfach so? Mitten in der Woche? Sowas mach ich höchstens mal im Urlaub. Oder zu Weihnachten. Oder wenn die Frau Bundeskanzlerin persönlich im Hause Hibbel vorbeischauen würde. Respekt!! Wie gut das der schon die Löffel abgegeben hatte. Lebend könnte ich den nie in den Top schmeissen. Die sollen ja so quieken. Haha...und Pathologe ist natürlich auch mal ein toller Berufswunsch. Toll wär auch noch Leichenbestatter. Da fragt man sich dann als Eltern sicher ob man wirklich alles so richtig gemacht hat. Hier isses schon seit Jahren der Paläontologe, Archäologe, Lego-Entwickler oder an manchen Tagen auch mal der Astronaut. Ich bin gespannt. Liebste Grüße!

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  4. Nyammi, yammi, sieht super lecker aus, und ich wüsste nie, wie ich so einen Krebs aufmachen sollte...Übrigens, die Geschichte mit Berufswahl, finde ich total niedlich und lustig. :-) LG

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  5. Mh, Krebs.....*schmatzsabberlechz*
    Das kommt meiner immer noch Fleischabstinenz doch sehr entgegen ( hilft bis jetzt übrigens kein Stück). Toll, jetzt schieb ich Kohldampf ( ein Laugencroissant und ein paar Mangostreifen sind jetzt als Tagesmahlzeit auch nicht der Renner) und weit und breit nix krebsiges in Sicht.
    Im übrigen unterstütze ich die Nominierung von Frau Hibbel *gg*
    Dein Sohnemann total goldig und genauso zum brüllen wie die Mama, da hat wohl was abgefärbt.... ist total positiv gemeint :o)
    GLG Susanne

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  6. @ Nova: Also versteh ich das jetzt richtig... das Erdbeben im Bauch war wegen des Taschenkrebses / Pastagericht oder wegen Juniörchens Berufswunsch?? ;-D Beides könnte ich verstehen !!
    @lamiacucina: Als Pathologe muss man ja nur begrenzt wieder zusammensetzen müssen, lass uns nicht im Detail drüber nachdenken....nimm ne Nudel!
    @Frau Hibbel: ;-DDD Das hört sich an, als wenn ich schon 80 wär und nen Dutt und Küchenschürze in orangeumbra geblümt tragen würde....hihihi.....Orden für die Hausfrau des Jahres....hahaha.....ich lach mich weg! Und: Ich hab den Krebs ja gar nicht gekocht, das hat ja der Fischman gemacht, also nix mit Fiepen und so. Und weißt du, der Kniff ist, sich einfach mal so an einem unmöglich Tag, ohne Grund und wild unentschlossen einfach mal was anderes auf den Teller zu hauen als jeden Tag. Und schon scheint die Sommersonne wieder im trüben Winteralltag. Kostentechnisch bringt einen so ein Krebs auch nicht wirklich um. Every day is a happy day!
    @Flögi: Krebs pulen ist wirklich etwas stressig.....da sind immer so Miniknochenplättchen drin, aber wo ein Wille da ein Weg...und auch ein Pathologe!
    @Jebafe:Ich steh ja toootal auf Laugencroissant und Mango....so schlecht scheint deine Spezialdiät ja doch nicht zu sein. Zu blöd, dass sie nicht hilft. Und klar sind wir hier alle gleich bekloppt.....das nehme ich als Kompliment !!!

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  7. BOAH!!! Du glaubst ja gar nicht wie dieses Gericht mich anmacht! Der Krebs ist ja wunder wunderschön, und du weißt ja wie sehr ich Krebs liebe. Übrigens sind die Pastateller/schüsseln echt der Hammer!! Und ich finds süß und cool zugleich das dein Sohn jetzt Pathologe werden will hahaha ich hab viel gelacht als ich deinen post durchgelesen hab.
    Ich brauch unbedingt einen Krebs. Weißt du vielleicht noch wieviel deiner gekostet hat?

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  8. @ Tini: Jauu, deine Krebse in Bangkok fand ich ja auch schon so cool....Krebs ist einfach immer Hammer. Ich hab aber die Hoffnung aufgegeben, dass ich so einen ohne Panzer hier finde. Tja....und was der Krebs gekostet hat????....so ungefähr 12-13 €....???.....war nicht so schrecklich.

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  9. sieht gruselig aus :D

    also das Tier, nicht dein Essen ;)
    LG, Sandrina

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    1. Und die Obduktion erst.....die war richtig gruselig! :-)

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