Dienstag, 26. Juli 2016

Ein echt fronssösischer Clafoutis und über die Untiefen und Abgründe eines Foodbloggers.

Schon seit Jahren......JA JAHREN!.....schiebe ich es vor mir her im Sommer endlich mal DEN ultimativen, fronssösischen Sommerkuchen, einen Clafoutis, zu backen. Auf wievielen Blogs hab ich den schon gesehen.....auf unendlich vielen. Was mich aber nicht abhält davon selbst auch nochmal drüber zu schreiben, denn jeder glaubt ja er habe das beste Rezept. Ich natürlich auch ;-D. Auch ganz ohne Franzose zu sein.

Mein Clafoutis ist selbstverständlich mit Kirschen. Cerises! Wie das französische Urmodel. Man kann ihn natürlich auch mit ganz vielen anderen Obstsorten zubereiten aber da ich Kirschen lieeeeebe und gerade ja auch Kirschzeit ist, gibt es ihn bei mir nun so. Und natürlich sind die Kirschen NICHT! entsteint. Auch wie beim französischen Urmodel. Man könnte jetzt meinen, dass das total lästig beim späteren essen ist. Ja könnte man. Interessanter Weise war es aber nicht so. Beim Kirschen essen muss man die Steine ja auch ausspucken und solange man vorgewarnt wird und nicht mit Schmackes .....Rums!....... auf nen Kirschkern kracht und dann monatelang für neue Zähne beim Arzt rumhängen muss......also alles gut hier ;-D. Iff have nof alle Sähne. Selbst den Besuch hats nicht gestört. Und der hat auch noch alle Zähne ;-D. Interessantinteressant also.

Wie es das wilde Leben so wollte, war es dann auch noch so, dass das Schicksal mir einen traumhaften Fotountergrund ins Haus wehte. Äh wehte? Nein natürelmeng nischt! Es war der petit fils, der in den Untiefen seines Hausundhofgebüschs umme Ecke dieses Wahnsinns-Brett entdeckte und seiner allein von der Umschreibung her schon völlig verliebt dreinblickenden Mutter nach Hause apportierte. Ein Brett, dass der wahr gewordenen Traum eines jeden Foodbloggers ist. Grand amour, quiqui! Äh oder zumindest von vielen Foodbl......äh oder einigen????......oder vielleicht doch nur mir ;-S ??? Ach egal. Ein Brett , dass manch einer noch nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Dass nur nach aller gründlichster Desinfektion und stundenlangem Abschrubben mit schwerem Gerät einsatztauglich wurde. Ein Brett, auf dem kein vernünftiger Mensch niemalsnie kochen, geschweige denn essen würde. Aber gut. Für meine Fotos......un reve absolu! Träumschen....wie der Kölner sacht ;-D!





Jetzt könnte man denken, die Sache mit dem Brett wäre genug der Schrulligkeit für einen Post.  Mais non, cher lecteur! Wo ich dann schon mal beim Thema "Rotziger Untergrund" und "Ich bin ja anscheinend vor wirklich nix fies" war, fiel mir auf, dass ich ja gar keine 26 cm Form zum Backen habe. Selbstverständlich erst als der Teig schon fertig angerührt war. Klar.  Hahuch? Sowas in einem Haushalt, der eigentlich ein Meer....ach was sage ich!.....einen Ozean an Backformen sein Eigen nennt?

Diese Tatsache erzeugte Stirnrunzeln bei mir. Mir fehlt eine Form und ich habs doch glatt noch gar nicht gemerkt? Es musste also eine schnelle Lösung her und ZACK!....... war se da. Natürelmeng! In Form eines Blumenuntersetzer aus Metall.

Und das ist KEIN WITZ. C ´est pas drole!

Heute gibt´s Clafoutis aus dem Blumenuntersetzer.  Ausgeschlagen mit Backpapier. Und ich sag euch was:

Erstens klappt das wunderbar und zweitens siehts auch noch einfach gut aus aufm Foto, yeah. Auf dem rotzigen Brett, der noch viel rotzigere Blumenuntersetzer, yippiyeah. Und soll ich noch was sagen: Nur dank des Blumenuntersetzers passte der Clafoutis in mein traumhaft schönes neues.........äh.......wie heißt das?........weiß jemand wie man das nennt?.......dieses Dingsbums unten auf den Bildern, dass jegliches fliegende Getiers vom leckeren Kuchen fernhält. Großardisch! Merveilleusement! Ach und nur weils gesagt werden muss......ich liebe diese Zipfelform vom Dingsbums da unten. Ihr auch? Wenn ihr mir jetzt noch sagt wie das heißt können wir uns auch gepflegt drüber unterhalten ;-D.

















Zubereitung:

1. Kirschen waschen und trocknen. Nicht entsteinen. Wer das trotzdem möchte muss damit rechnen, dass der Teig grisselig wird, da die Säure im austretenden Saft aus den Kirschen die Milcheimasse zum Ausflocken bringt. Oft. Nur so als Info. Und bitte die Stile von den Kirschen entfernen! Ich Horst dachte zuerst das sähe cool aus, wenn die Stile dranbleiben und oben aus dem Clafoutis herausschauen. Das klappt aber nicht, denn sie kippen alle um, wenn man den Teig darüber gießt......ich musste alle Stile im Nachhinein noch abzwicken ;-(.

2. Die Kirschen in eine gut ausgebutterte oder mit Backpapier ausgeschlagene 26 cm Form geben.

3. Den Teig aus Mehl, Zucker, Eiern Milch, Sahne und Vanille zusammenrühren und über die Kirschen geben.

4. Den Clafoutis bei 190 Grad etwa 40 Minuten backen. Der Kuchen schmeckt sowohl lauwarm wie kalt. Puderzucker darüber nicht vergessen!







So, mes chers amis, hier ein kleiner Blick auf das schon oben beschriebene Dingsbums. Ich hätte jetzt gerne die exakte Bezeichnung dafür. Antikrabbeltierkörbchen, wie wir es inzwischen nennen, hört sich nämlich irgendwie doch schwer bescheuert an. Kann ich mich auf euch verlassen? Zeigts dem doofen Blogger ;-D!






Und vor dem Servieren immer schön an die Steine in den Kirschen denken, mes amis! Wir wollen uns doch nicht beim Sahnarst wiedertreffen ;-D??? Nonon!

Une semaine merveilleuse pour vous!

Ich alter Franzose ...höhööööö! Grüße an dieser Stelle an meine alte Französischlehrerin und den Google Translator ;-D.











Zutatenliste:


600 gr Kirschen
125 gr Mehl
90 gr Zucker
4 Eier
125 ml Vollmilch
175 ml Sahne
1 Msp gemahlene Vanille

10 Kommentare:

  1. Insektenschutzhaube, liebe Anne.

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    1. Ihhhh.....das hört sich aber nicht stylisch an. Das Ding ist doch so schön. Es hat einen gelungeneren Namen verdient. Haste nicht was frönsösischäs auf Lager?

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  2. Träumschen! Dein Kuchen und Dein Brett, Chérie. Dubbelte mersi (wie der Öcher sagt).
    Wie wär's mit "Häubschen" für das Antifliegenteil?

    Wo issen der schöne türkise Teller her?

    Viele Grüsse aus dem fernen Amiland ins weite Thailand. Lasst es Euch gut gehen!!!
    Yvette

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    1. Schärie, der Teller ist glaub ich last season vom Butllers. Und das Wort Häubschen find ich doch schon mal schwer sympatisch. Das nehm ich ins Programm auf. Ich grüß euch ganz dolle nach Amerika!!! Ich kommt auch nicht davon los, wah ;-D?

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  3. So herrlich geschrieben, jetzt hab ich Tränen gelacht und außerdem Hunger auf Kirschen!! Das ist der Nachteil an diesen foodblogs, machen mir immer die Nase lang...
    Da muss ich wohl mal wieder backen. Ich schau gleich mal, ob ich einen Blumenuntersetzer hab, denn Backformen in allen Größen sind da noch unwahrscheinlicher...
    Danke für die Inspiration!
    Liebe Grüße Melanie

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    1. Aber der Muss aus Metall sein, ja??? Nicht dass du nachher so nen coolen Plastikduft in den Clafoutis integrierst...;-P. Rabbbääää.

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  4. Ha! Das muss ich meinem Mann zeigen! Hab einen alten Melkschemel und Bretter mit deutlichen Gebrauchsspuren (voll Vintage;) zum Fotos machen und sein Standardkommentar ist: " Findest du nicht, das das ziemlich unhygienisch aussieht?". Spiesser!

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    1. Naja.....so ganz unrecht hatter ja nicht.....hahahaha.....Wahrscheinlich passiert irgendeine seltsam geartete Transformation ;-D mit einem, wenn man länger bloggt und viele hübsche Fotos im Netz sieht. Ob das gut oder schlecht ist weiss ich gar nicht wirklich aber auf jeden Fall fürs echte Leben tooootal unrealistisch, was da auf den Fotos abgeht hab ich schon oft gedacht. Ach aber Wurschtl......ich find ja auch, dass sowas total hübsch aussieht. Cleane Foodfotos find ich immer ziemlich schnell langweilig und charakterlos.

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  5. Nicht nur, dass das Rezept ein Brüller ist, dein Post erst recht! Ich hab Tränen gelacht. Ob das Insektenkrabbelantidings allerdings wirklich bei so einem leckeren Kuchen hilft, wage ich zu bezweifeln.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. Naja.....die Menschlein hält es nicht ab, da hast du schon recht. Aber wenigstens muss man nicht mit Fliegen teilen ;-P.

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