Sonntag, 31. Juli 2011

Sommer Sushi : Nigiri, Maki und Inside-out-Rollen

Hach was ist im Titel das Wortspiel wieder ausgefeilt und nur für den Insider verständlich ;-DDD.....wir hatten Besuch und da Sushi von der Herstellung her immer etwas aufwendig ist, denn man braucht viiiiiele Miniportionen diversester Zutaten, dachte ich mir, das mache ich doch mal anläßlich dieser Gelegenheit. Viele Esser.....da lohnt sich der Aufwand wenigstens!


So. Fangen wir an mit dem Reis. Das ist immer eine Spur geheimnissvoll. Lieblos dahergekocht, das ist bei Sushireis nicht. Also seht her. Erst mal einen entsprechenden Reis beim Japaner kaufen gehen. Der Reis, hier 750 gr oder 3 große Caipirinha-Gläser voll, wird dann erst einmal liebevoll unter klaren Wasser gewaschen, bis das Wasser wirklich GANZ KLAR ist. 


Den Reis in einem Sieb gut abtropfen lassen, wieder zurück in den Topf und dann entsprechend der Menge Reis Wasser dazu gießen, hier auf drei große Gläser Reis, 4 1/2 Gläser Wasser. Wieviel ml das sind weiß ich leider nicht, die Regel ist auf 1 Glas Reis 1 1/2 Gläser Wasser, ich finde die Glasmethode einfach zu praktisch. Den Topf dann auf den Herd, alles einmal aufkochen lassen und dann direkt wieder austellen, den Topf aber auf dem Herd lassen zum ausquellen. Parallel dazu bereitet man schon einmal den Sushi-Zu zu, das ist eine Art "Marinade" für den Reis.
 Dafür braucht man etwa 4 El Reisessig, 1 El Zucker und wer mag und hat 1 Stück Kombu.

Alles wird in einem kleinen Topf erwärmt und (Kombu dann wieder herausnehmen!) über den noch warmen Reis, den man in eine breite Schüssel zum schnellen Abkühlen gegeben hat, gegossen und untergemengt. Schups, schon haben wir gesäuerten Reis. Den Reis mit einem Tuch abdecken und vollständig abkühlen lassen.


Jetzt geht es an die Vorbereitung der tausendundeins Kleinigkeiten. Fangen wir an mit einem Omlett, ganz klassisch...manche geben auf 1 Ei noch 1 Tl Hühnerbrühe, 1 Tl Mirin (jap. Reiswein) und 2-3 Tl Shoyu (jap. Sojasauce).....hm.....ich wollte es ohne.


Dann ein paar Möhren in Streifen schneiden und kurz blanchieren.....


...mit ein paar kleinen Thaispargel genauso verfahren, also blanchieren....


...eine Hühnerbrust mit Salz und Pfefffer würzen und grillen oder braten....


.....und eine Gurke entkernen und in Streifen schneiden. Eine Avocado ebenso, Foto hab ich vergessen!


Nun ein paar Flußkrebse präparieren.Immer nur Shrimps ist öde. Ein paar schöne Exemplare am Stück zur Seite legen und ein paar weitere klein hacken.


Jetzt stellt ihr eine cremige Sauce aus einem cremigen Joghurt, Majonaise, etwas Wasabi, Salz, und Pfeffer her......


....und röstet etwas hellen Sesam in der Pfanne und stellt auch ein wenig schwarzen Sesam bereit.


Jetzt gehts dann endlich los. Ich fange direkt mit dem Schwierigsten an: Zuerst eine Inside-out-Rolle, Sushi Hochreck. Legt die Sushi-Matte vor euch hin und ein Stück Frischhaltefolie in der gleichen Größe darauf.


Nun befeuchtet ihr eure Hände mit klarem Wasser (der Reis klebt sonst gigantisch an den Händen fest und ihr habt den Reis überall nur nicht auf der Matte) und drückt eine ausreichend große Menge Reis im Rechteck auf der unteren Hälfte der Matte an. Der Reis klebt jetzt idealerweise wie bröseliges Knetgummi.


Ein Noriblatt auf die passende Größe zurecht schneiden, zur Not anlegen. Oben und unten ein Stück Reis frei lassen, denn man braucht ja eine Klebefläche an der die Rolle zusammenpappen kann.


Die Füllung auf das Noriblatt aufbringen, hier zunächst die Joghurtcreme aufstreichen und dann Streifen von der Hühnerbrust, Gurke, Möhre, 4-6 Schnittlauchstengel und gehackte Flußkrebse.


Jetzt ist der richtige Schwung von ausschlaggebender Bedeutung. Die Matte mit dem Sushi so zusammenrollen, dass die Reisseiten aneinanderstoßen und sogar ein wenig übereinanderlappen. Dann  die Matte zu einer Rolle eng zusammenziehen und andrücken.  Besser kann man das nicht wirklich beschreiben, das muß man ausprobieren und darf nicht frustriert sein, wenn die ersten Rollen nicht optimal werden......nicht aufgeben und nochmal versuchen.


Die Rolle dann in der Frischhaltefolie eingewickelt in den Kühlschrank legen und die nächste Rolle machen. 
Die nächste Inside-out Rolle: Gleiches Prinzip wie bei der vorherigen Rolle nur andere Füllung und andere Außengestaltung (später!). Hier besteht die Einlage aus Joghurtcreme, Thaispargel, Möhren, Schnittlauch, Hühnchenfilet und Rührei.


Weiter gehts mit Maki-Sushi. Die Matte wieder mit Alufolie präparieren und ein ausreichend großes Blatt Nori darauf legen. Hier das Noriblatt bloß nicht stückeln! Reis wieder mit nassen Händen aufdrücken einen Streifen Nori auf der einen Seite frei lassen, diesen (Streifen) nass machen, dann klebt die Rolle später gut zusammen. Etwas Wasabipaste in der Mitte verstreichen.


Als Füllung schien mir hier Thunfisch, Möhre und Avocado passend. Schwung holen und ...rummmm mit der Rolle.


Die Rolle wieder in Folie in den Kühlschrank. Bei uns gabs dann noch ein kindgerechtes Einsteiger-Sushi ohne Fisch und Nori......ihr seht ich nutze jeden billigen Trick um die Junioren - es waren ja auch noch fremde Kinder da! - schonungsvoll an alle erdenklichen Nahrungsformen heranzuführen. Nur Reis auf die Folie, Gurke, Möhre und Hühnchen drauf und rollen. Wieder in der Folie in den Kühschrank.


Die dritte Variante sind die Klassiker: Nigiri-Sushi! Dazu einfach mit feuchten Händen längliche REisbällchen formen und mit den Zutaten der Wahl belegen. Zuerst mit Lachs und Thunfisch...auf seeeehr frische Qualität achten und auch optisch schöne kleine Stücke schneiden....und natürlich Wasabi darunter geben!



Ich mags ja auch gerne mit Gemüse, Zuckerschoten sind auch super, hier aber Thaispargel mit einem Flußkrebs und einer dünn geschnittenen Noribanderole (Übergänge anfeuchten, dann klebt die Banderole besser zusammen und vor allem den Verschluß auf die Unterseite des Nigiri plazieren!). Genauso mit rechteckigen Rühreistücken verfahren!


 Wenn jetzt alle Sushi gerollt und geknetet im Kühlschrank liegen, kann der Besuch kommen. Kurz bevor serviert wird, die Maki und Inside-out-Rollen mit der Folie schneiden, das geht hervorragend, wenn das Messer höllenscharf und feucht ist. Erst danach die Folie abziehen! 



Die Inside-out-Rollen noch einmal durch ein Schälchen mit Sesam rollen. Die zuerst genannte Rolle mit Flußkrebsen durch hellen,.....


........die mit Thaispargel durch schwarzen Sesam.


Und jetzt nochmal alle zur näheren Ansicht.




Hm, eigentlich hatten wir mit 750 gr Trockengewicht beim Reis zuwenig für 4 Erwachsene und 5 Kinder......oder waren wir einfach nur verfressen??? Und ja! Die Kinder haben alle Sushi gegessen und waren sogar so experimentierfreudig Wasabi in kleineren und größeren (;-DD) Dosen zu probieren. Sehr cool, Kinder!


Freitag, 29. Juli 2011

Linsensuppe to go

Im Moment ernähren wir uns recht bodenständig. Nach den gesammtelten Fieberanfällen der ganzen Familie kam kollektiv der Wunsch nach Linsensuppe auf. 


Die hatte ich noch nie selbst gemacht und meine diesbezüglichen Erfahrungen beschränkten sich auf das zur Studentenzeit übliche aufreißen einer entsprechenden Tütensuppe. Ich fand die damals gar nicht schlecht......heute schon und nach folgendem Erlebnis bin ich da total up to date:

Vor ein paar Tagen war ich mit dem Großen shoppen im Supermarkt, als ich ihn plötzlich mit verliebtem Blick vor dem Regal mit Gummisuppen, -nudeln & Co stehen sah. Er würde die ja sooooo gerne mal probieren, das sähe alles sooooo lecker aus...... Ich erwischte mich bei einem hinterlistigen Lächeln, als ich engelsgleich flötete: " Na aber klar doch mein Schätzelein, dann machen wir heute Mittag eben mal Tütenessen!!! Such einfach ein paar verschiedene aus....dann können wir vergleichen (bevor wirs wegschmeißen)!" Ein leicht überraschter Blick folgte....und wir trugen wenig später zwei Portionen Tütennudeln mit Tomatensoße, zwei Kartoffeltöpfe mit (seltsamen) Beimischungen und eine asiatische Glutamatfertigpresssuppe aus dem Laden.

Ums kurz zu machen und endlich zur Zubereitung der Linsensuppe zu kommen: Mal davon abgesehen, dass der Große schon beim Aufreißen der Nudeln grün im Gesicht wurde und er sich nochmal den Satz durch den Kopf gehen ließ " Die schmecken bestimmt wie deine Nudeln mit Tomatensoße!", sooooo schlecht waren die Nudeln nicht, essbar will ichs nennen. Die Kartoffelgerichte dagegen gingen überhaupt nicht, was schon daran lag, dass sie seltsamerweise so grün waren wie der Junior im Gesicht. Geschmacklich war auch keine der Zutaten identifizierbar und die Konsistenz erinnerte an Fensterkitt. Damit erzähle ich aber natürlich keine Neuigkeiten.....obwohl doch, für die Jungs war das ein fundamentales Erlebnis. Die asiatische Glutamatsuppe wanderte dann erst mal in die Schublade.....bis zum nächsten Fertigfoodanfall.....ich bin gerüstet! Hunger hatte nach der Aktion keiner mehr......so kann man auch mittäglichen Hunger bekämpfen!

Nun aber los.....Linsensuppe kochen ist ungefähr genauso anspruchsvoll wie RIsotto kochen......und dauert auch ähnlich lange, also, keine Ausreden, Tütensuppe aufreißen gilt nicht......2 Möhren, 1/4 tel Sellerieknolle, 3 Kartoffeln, 1 Lauchstange und Petersilie klein schneiden......


 ....und mit etwa 50 gr Schinkenwürfeln in einem großen Topf anrösten.


 Dann Padina-Linsen dazu geben, bei uns waren es 700 gr (Ich wollte noch etwas für den nächsten Tag übrig haben, die Hälfte tuts für 4 Personen locker!), 1,4 l Rinderbrühe (nein, Gemüse oder Huhn  gehen nicht!) und 1 l Wasser dazu geben und etwa eine halbe Stunde köcheln lassen.


Mit Salz und Pfeffer abschmecken, weltbeste kleingeschnittene Bockwürstchen vom weltbesten Metzger dazu....dann die Petersilie darüber.....


....fertig.
Das hier ist leider kein Traumfoto, Eintopf ist irgendwie nicht sehr fotogen! Ansonsten: Laugenbrezel schmeckten sehr gut dazu, deftig eben!




Mittwoch, 27. Juli 2011

Sugo alla Tina , eine echte italienische Tomaten.....ähm Bolognesesoße! Ein Basisrezept!

Jahrzehntelang sind meine Eltern samt aller Kinder und oft auch noch deren Freunden nach Italien in immer die gleiche kleine Pension gefahren. Es entwickelte sich mit der Eigentümerfamilie und einem harten Kern der Gäste, natürlich alles Italiener, eine Art Zweitfamilie, die man jedes Jahr in den Ferien dort immer wieder traf. Die Hochphase habe ich als ziemlich weit hinten dran Geborene gar nicht miterlebt, zu meinen Zeiten gings da schon ruhiger zu, aber auch ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt, was zu einem großen Teil an den hervorragenden, bodenständigen Kochkünsten von Signora Tina lag. Da mich dort ja quasi alle mit groß gezogen hatten, hatte ich immer vollumfängliche Narrenfreiheit und durfte in allen Räumen herumlaufen wie ich wollte, natürlich auch in der Küche und so sah ich schon als Kind Tina gerne beim Kochen zu und merkte mir erstaunlicher Weise schon in jungen Jahren vor allen Dingen DIESES Rezept (Da ich ja auch schon mit 5 einen echten Herd zum Nudel kochen geschenkt bekam, ich erwähnte es bereits, mußte irgendwann ja auch die Lieblingssoße selber fabriziert werden!).

Für Bolognese-Soße gibt es viele Zubereitungsarten, aber diese ist für mich die einzig wirklich wahre, eben ein echter Sugo alla Tina! Ich koche davon auch immer direkt eine ordentliche Menge, denn er läßt sich hervorragend einfrieren und findet bei uns reißenden Absatz.....da hab ich immer was da! Also schaut mal her, so und nicht anders hat sie ihn immer zubereitet.

Zunächst etwa 600 gr Hackfleisch halb/halb und 2 (ganz klein geschnittene, ich nehme den Häcksler) Gemüsezwiebeln in einem ausreichend großen Topf mit ordentlich Olivenöl anbraten. Ein Glas  Brühe angießen.

Jetzt etwa 3-4 Möhren und 3-4 Selleriestangen ebenfalls kleinhäckslen.......


......und zum Hackfleisch in den Topf geben.


Nun braucht ihr wirklich gute Pellati, also Schältomaten, am besten stückig,  hier etwa 2,5 kg auf die oben genannte Menge Hack. Die dann mit 6 Nelken zur Hack-Gemüsemischung geben. Wer mag, kann schon mal etwas Pfeffer und auch vorsichtig Salz dazu geben.....aber nur wenig, denn jetzt muß der Sugo erst einmal für mehrere Stunden einköcheln, bei mir waren es 4 Stunden.


Nach der Einkochzeit dann endgültig abschmecken, die Nelken wieder herausfischen.......und schon schmeckts wie in Italien!


Montag, 25. Juli 2011

Alle in die Wanne......Badepralinen selbstgemacht!

Ich als Dauerbader brauche ja immer ein wenig Abwechslung in der Wanne und deshalb habe ich doch immer schon mal Badapralinen selber machen wollen. Ich hatte schon oft darüber gelesen, hatte aber immer den Aufwand gescheut diese - vermeindlich -ungewöhnlichen Zutaten im Spezialfachhandel zu besorgen. Nach einigem hin und her lesen, habe ich dann endlich das tiefere, einfache Verständnis für die Materie Badekugel entwickelt und siehe da, es geht auch alles ganz einfach mit Zutaten aus den Supermarkt. 


Seht,das sind meine Zutaten. Nichts Ungewöhnliches und alles easy zu besorgen. Vielleicht ist das auch mal eine gute Idee für eine Wellnessparty pubertierender Mädels......ich hätte das witzig gefunden!


Fangen wir mal mit dem Natron an.....geht in Backabteilung, da seid ihr richtig und besorgt 200 gr davon.


Weiter gehts im gleichen Regal mit der Zitonensäure, davon benötigt man 100 gr. Ihr könnt allerdings auch in die Putzmittelabteilung wechseln und Zitronensäure, die es zum Entkalken von Kaffemaschienen gibt, kaufen, das ist das gleiche Zeug. Auch Vitamin C -Pulver aus der Apotheke ist das Gleiche, ist nur wesentlich teurer.


Speisestärke braucht ihr auch noch, ich nehme immer die, aber Mondamin tuts auch, davon bitte 50 gr.


Diese guten Dinge mischen, einen Schuß Honig dazu und etwas Lebensmittelfarbe....aber nicht diese!!!!! Wie ihr am Endergebnis seht, hat die überhaupt nicht gefärbt! Ich wollte es eigentlich rosa.


Nun noch ein paar Tropfen Parfümöl dazu, aber auch das Ölbad, was man ehe schon hat, geht zur Pafümierung. Jetzt könnte man natürlich denken, bade ich doch direkt in dem Ölbad......nnneeeeeeiiiiiiinnnn ;-)), wäre doch zu einfach ;-)) und nicht halb so experimentell und schön vom Badeerlebnis her.


Im Supermarkt geht ihr dann weiter zum Kühlregal, da gibt es dann Kokosfett in verschiedenen Varianten, die einfachste Möglichkeit ist, einfach Palmin zu nehemn, das ist reines Kokosfett, das unten links geht aber auch und auch die Asia-Abteilung hat Kokosöl-mäßig was zu bieten.


Hiervon dann 60 gr in einem Glas in der Mikrowelle schmelzen....


.......und mit den übrigen Zutaten zu einem leicht bröseligen Teig verkneten. Der fühlt sich an wie früher in der Sandkiste beim Kuchen backen.


Den "Teig" dann in schöne Förmchen füllen, meine sind von Xenox......


......und noch ein wenig schön dekorieren, denn das Auge badet mit. Ich habe einige Badekristalle von Kneipp darüber gestreut (schaut mal, tetesept hat kleine Glitzerkugel und Blümchen in so Kinderbadetütchen.....) und angedrückt und ein paar getrocknete Lavendelblüten aus dem Garten hineingesteckt. Jetzt müsst ihr die Förmchen für etwa eine Stunde in den Tiefkühler stellen, danach lassen sie sich schön herauslösen. Dann auf Frischhaltefolie stellen (auf Tellern kleben sie fest) und 2-3 Wochen trocknen lassen. Wer nicht so lange warten will, nimmt einfach eine "weiche" Praline mit in die Wanne, das geht ja auch.


Und schaut mal, so schön sprudelt es dann! Chemie kann so einfach sein!