Sonntag, 30. Januar 2011

Brioche francaise

Ich wachte heute morgen auf und hatte spontan einen unglaublichen Appetit auf Brioche. Die gibt es bei uns häufig. Sie sind schnell gemacht und bereichern ein Frühstück ungemein. Es wäre natürlich besser gewesen den Teig entsprechend länger gehen zu lassen, dafür ist bei Spontangelüsten aber eben keine Zeit und wie man sieht, funktioniert es ja auch so.



Die Zutaten für den Teig nach französischem Originalrezept sind folgende:
 500 gr Mehl
50 gr Zucker
1 Prise Salz
1 Pkg Vanillezucker oder entspr. Menge selbstgemachten Vanillezucker
3 Eier
150 gr Butter
1 Pkg Hefe
100 ml Milch
etwas Zitronenschale
50 gr gehackte Mandeln wer mag
1 Ei zum Bestreichen


Zunächst die Milch etwas erwärmen und die Hefe darin auflösen.


 Dann Mehl, Zucker, Salz, Vanillezucker, Eier, Mandeln, Zitronenschale in eine Schüssel geben. Ich liebe Mandeln, deshalb findet man in meinen Rezepten ständig welche, man kann aber auch Rosinen oder kandierte Früchte oder Schokostückchen oder oder oder oder.......dazugeben.....oder einfach alles weglassen und Brioche pur zubereiten. Reine Geschmackssache.

Ebenso die Sache mit dem Zucker: Mit den im Originalrezept angegebenen 50 gr Zucker, wird das Brioche nur leicht süß, wer es gerne süßer mag, sollte mindestens das Doppelte nehmen. Und noch ein weiterer Tip, mein Lieblingsthema: Mit selbstgemachtem Vanillezucker wird alles viel leckerer. Dazu einfach eine Vanilleschote auskratzen und mit etwa 200 gr Zucker im Blender zerkleinern.


Anschließend in eine große Dose füllen und die dann mit Zucker bis oben hin auffüllen, alles miteinander verschütteln und man hat für alle Ewigkeit wirklich gut schmeckenden, natürlichen Vanillezucker.


Aber zurück zum Brioche.
Die Butter zur leichteren Verarbeitung kurz (30 sec 800 W) in die Microwelle stellen, bis sie weich ist, auch in die Schüssel geben. 


Dann alles zu einem glatten Teig verarbeiten und eine Stunde gehen lassen.


Ich habe dann vor lauter Eile alles direkt in die gebutterten Muffinförmchen, diesmal die in der normalen Größe, gegeben und gebacken. Besser ist es aber, wenn der Teig noch einmal  für etwa eine Stunde geht. Eine super Methode ist es auch, den Teig schon am Vorabend zuzubereiten und in der entsprechenden Form das zweite Mal über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Morgens dann einfach Kühlschranktüre auf, backen und schon hat man frische, duftende Brioche, ganz ohne Stress am morgen wie bei mir. Aber es geht zur Not eben auch ohne das ewige "gehen lassen", dann aber mit kleinen Augen am Morgen oder erst fürs zweite Frühstück.


Für die Optik die Brioche noch mit verquirltem Ei bestreichen , wer mag gibt noch Hagelzucker darüber und dann ab in den vorgeheizten Ofen bei 190 Grad etwa 30 min.
Hervorragend! Besonders noch leicht warm!               ,

Freitag, 28. Januar 2011

Pigment-Farbexplosion in Rot

Ich hatte noch eine alte Leinwand im Keller, schön groß!, die wollte neu bemalt werden. Vor Jahren hatte ich einmal mit Hintergründen experimentiert und einen tollen mehrschichtigen Rotton geschaffen, den ich dann mit diesem seltsamen goldenen Klecks und der Schrift verunstaltet habe. Zur Erinnerung wollte ich es aber dann doch mal fotografiert haben.



Schön war daran wirklich nur der Hintergrund in Rot, der auf den Fotos leider gar nicht richtig herauskommt aber egal, jetzt ist alles unter literweise neuer Farbe begraben.

Eigentlich wollte ich ja angeregt durch die Erfahrungen beim Malen des großen lila Bildes und dessen selbstständigen Veränderungen dabei, einige Fotos von den einzelnen Entwicklungsstufen machen. Es ging aber alles so schnell mit dem Farbauftrag und dem Trochnen der einzelnen Schichten, dass ich vor lauter Zeitdruck gar nicht dazu kam. Ständig mußte ich wieder Wasser aufsprühen oder hier und da Farbe auftragen, dann staubte das Pigment tierisch..........unser Keller ist jetzt rot.........jetzt sieht es so aus:


Im Untergrund schimmert an einigen Stellen noch der alte geliebte Untergrund durch. Die Farben sind ansonsten lichtes Ocker, Umbra, Schiefergrau, Karminrot und Indigoblau, alles wiederum überdeckt von Künstlerpigment in einem extrem intensiven Rot.


Es befindet sich kein Firnis auf dem Bild, so dass es etwas Farbe abgibt, wenn man darüber streift, das Pigment hätte aber sonst an Leuchtkraft verlohren. Verteilt habe ich das Pigment zunächst durch Streuen,dann Pusten und später Tupfen mit einem Lappen. Durch letztere Methode, kann man das Pigment etwas in die noch flüssige Farbe einarbeiten, so dass es besser auf der Leinwand haftet und der Verlust beim späteren Abschütteln (was man tunlichst unter freiem Himmel durchführen sollte) nicht so groß ist.


Für alle Verwender der Technik: Pigment ist wirklich die Hölle und färbt  wie verrückt, also Vorsorge treffen! Der Effekt ist dann aber auch unvergleichlich!

Mittwoch, 26. Januar 2011

Lütticher Waffeln

Ich habe in Belgien ein paar Mal die Waffeln aller Waffeln gegessen. Für die würde ich alle bergischen Waffeln dieser Welt stehen lassen. Als wir dann zuhause waren, wollte ich die unbedingt nachmachen und habe einige Zeit lang die Nachbarschaft mit meinen diversen Waffelversuchen "terrorisiert"........."Stimmt das Rezept immer noch nicht.....????".


Finally, I got it! So und das ist nun das Ergebnis meiner Studien. Im Netz geistern hunderte von Lütticher Waffel Rezepten herum. Immer mit riesigen Mengenangaben, was mich nach den diversen Fehlversuchen mit diesen Rezepten zu der Annahme kommen läßt, dass kein einziger von den Autoren jemals das Rezept getestet haben kann. Das ist meins:

300 gr Mehl
40 gr Zucker
200 ml Milch
1 Ei
2 Eigelb
1 PK Hefe
100 gr weiche Butter
150 gr Perl- oder Würfelzucker

Die Zutaten bis auf die Butter und den Perlzucker vermengen, dabei die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen. Zum Schluß die weiche Butter dazu geben und unterrühren.




Dann wirds brutal, aber nur für diejenigen, die keinen Perlzucker auftreiben können. Den gibts nur in Belgien und ist nicht mit dem deutschen Hagelzucker zu vergleichen. Die Körnung ist viel grober und genau das braucht man hier! Also bloß keinen Hagelzucker verwenden! Das klappt dann alles nicht! 
Den Würfelzucker in eine Tüte füllen und ein paar Male kräftig mit dem Fleischklopfer drauf, bis jedes Klümpchen zerkleinert ist! Bloß nicht zu klein machen! In etwa so:





Dieser grobe Zucker wird dann ebenfalls unter den Hefeteig gemischt. Den Teig etwa eine Stunde gehen lassen und dann portionsweise mit einem Löffel in das heiße Waffeleisen geben.
 Unnötig wohl zu erwähnen, dass man auf jeden Fall ein belgisches Waffeleisen benötigt. Das ist kein Witz, in den Herzwaffeleisen wird das Rezept nix!





Und fertig! Ich liebe es wenn der Perlzucker im Waffeleisen anfängt zu schmelzen uns karamelliesieren und an den heißen, saftigen Waffeln klebt. Yummiyummi!!!




Am Besten werden die Lütticher Waffeln heiß gegessen, das ist oberköstlich. Für Vorratsbackerei sind sie meiner Meinung nichts, sie werden dann einfach zu hart.

Montag, 24. Januar 2011

Pizza Mediteranea speziale

Bei uns gibts häufiger mal Pizza. Klar! Die Jungs lieben das und Pizza ist ja auch ne tolle Erfindung. Das einzige was mich nur nach jahrelangem Essen selbiger nervt, sind die immergleichen Standardzusammenstellungen. Da habe ich ja schon gar keine Lust mehr. Wenn man sie aber zuhause selber macht, kann man ja mal andere Dinge drauflegen.

Was ich beim Pizza selber machen einen Quantensprung finde, ist der Einsatz eines Pizzasteins. Ich habe jahrelang gedacht, dass das das völlige Sinnlos-Accessoire ist, aber nein! es schmeckt wirklich anders. Es ist natürlich immer noch nicht mit einem großen Pizzaofen zu vergleichen, sollte aber für alle reichen, die sich nicht im Garten neben dem Koiteich einen Ofen bauen wollen oder mit Luigi ein  Ristorante eröffnen wollen. Die Kosten für so einen Stein sind absolut überschaubar. Sie fangen bei ein paar € füe einen blanken Schamott-Stein aus dem Baumarkt (was wirklich einige machen, warum auch nicht?) an, gehen über 20-40 € eines handgeformten Tonsteins bis hin zu fast 200 € für die entsprechenden Steine der großen Küchenhersteller. Besonders interessant finde ich dabei die Variante von Gaggenau, die, den entsprechenden Ofen vorausgesetzt, eine extra Heizschleife unterhalb des Steins in den Ofen einsetzen, was in meinem Praxistest wirklich zu einem noch knusprigerem Boden führte.

So jetzt ran an den Teig. Den mache ich gerne klassisch nach einem Rezept aus diesem wirklich tollen Brotbackbuch von Richard Bertinet. Auch Herr Bertinet ist großer Anhänger des Backens auf Stein - gerade auch für Brote - und verwendet laut eigener Aussage selber ein Reststück Granitplatte im Ofen.


15 gr frische Hefe
500 gr Weizenmehl (550iger statt 405er ist natürlich die Wahl)
10 gr Salz
50 gr Olivenöl
320 gr Wasser

Hieraus einen Teig kneten und etwa eine Stunde gehen lassen. Man kann ihn auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen, dann entwickelt er etwas Säure, die sich günstig auf Geschmack und Konsistenz auswirkt!


Dann gehts an die Arbeit und man muß ein wenig Gemüse schnibbeln. Vorher, nicht zu vergessen, schon mal den Ofen mit dem Stein einschalten, damit er (der Stein) auch so richtig schön heiß wird.
Die Gemüseauswahl bestimmt natürlich der eigenen Geschmack. Wir hatten Auberginen, Zucchini, spitze Paprika, Frühlingszwiebeln und chinesischen Knoblauch. Die werden dann in Scheiben oder Ringe oder was auch immer die Form der Wahl ist geschnitten und in gutem Olivenöl mit Pfeffer und Salz angebraten.


Wenn dann der Teig entsprechend gegangen und der Stein heiß genug ist, formt man einen Pizzaboden und belegt ihn mit seinem Lieblingsgemüse. Dann kommt der Käse. Und um mal wieder ein wenig von der Norm abzuweichen, haben wir Ziegenkäse unter dem Mozzarella gamacht. Ich liebe Ziegenkäse!


Zum Schluß dann noch Mozzarella drauf, oder was man auch immer am Liebsten als Pizzakäse mag und ab in den Ofen!


Hervorragend! Kein Vergleich mit Pizzataxi!

Samstag, 22. Januar 2011

T und ich

Da habe ich doch letztens wieder mal ein Gespräch gehabt, was mich wirklich erschüttert hat, weil das Thema schon seit Jahren nur große Fragezeichen in meinem Kopf hintelässt.
Ich war bei meinem Physiotherapeuten, um einen weiteren Versuch zu starten, diverse über die Jährchen angesammlte körperliche Defizite wieder ins Lot zu bringen. Ein netter Mann! Grundsolide seine Ausbildung, fachlich kompetent, sachlich in der Beurteilung, ein ganz vernünftiger Mensch eben, na und ich muß das hier nochmal mit erhobenem Finger betonen ! ein Mann ! Okay. Soweit noch gut.
Ich lag also auf der Streckbank und Monsieur knackte hier und da an meinen Knochen herum, als wir nebenbei, völlig friseurmäßig auf diese und jene Themen zu sprechen kamen. Worüber man sich alles unterhalten kann! Das ist ähnlich wie das Phänomen, dass man ja (angeblich) nur beim Friseur (oder Physiotherapeuten) in der Warteschleife Interesse an den klassischen Revolverblättchen zeigt.


Es war dann glaube ich so, dass ich seinen Ausführungen zu irgendeinem Thema hingebungsvoll lauschend
mich plötzlich veranlasst sah, von Frau S zu erzählen, denn sie hatte ein Hobby.
Kann man das so nennen??? Ich werde nie vergessen, wie sie mir zum ersten Mal mit rosarotem Blick und stolzgeschwellter Brust von ihrer großen Leidenschaft berichtete.......na klingelts schon? Wer ständig die Küchenschränke von innen saubermacht....na? Sie sammelte diese bunten Döschen und Gerätschaften jener meiner Meinung nach völlig überschätzten aber ungemein clever und subversiv am Markt agierenden Firma, die wir mal völlig willkürlich mit T abkürzen. " Wissen Sie Frau Ü, meine ganze Küchenschrankausstattung ist von T! Ich sammele das. Ein Leben ohne T ist für mich undenkbar!" Schon damals zuckte ich leicht bei der Vorstellung, dass das Leben ohne die richtige Frischhaltedose keinen Sinn mehr macht und mit entglitt ein "Dann bin ich schon tot!". Was ist schon richtig? Versteht mich nicht falsch all ihr T-ler auf der Welt, ich hab euch alle lieb und ihr seid mit Sicherheit nicht umsonst Fans, aber der Rambazamba um das Zeugs ist doch irre, oder nicht?


Als ich dieses Episödchen in Therapielage zum Besten gab und mir dabei vor Lachen - trotz erheblicher behandlungsbedingter Schmerzen! - auf die Schenkel schlug, dachte ich dann eigentlich, dass wir unter uns wären. Ich, ein bekennender Ignorant um den T-Hype und ein Mann XY, egal welcher. Männer, dachte ich, sind da immer auf meiner Seite. Ist eben eine reine Mädels-Hausmuttigeschichte mit T, da lästerts sichs leicht.

Irgendwie war dem aber nicht so. Es folgte ein unangenehm langes Schweigen und kein Mitgackern, bis er sich schließlich zu dem für mich erschütternden Satz hinreißen ließ: "Aber ich bin auch ein großer Fan von T!" Gott sei  Dank lag ich schon. Und dann entblößte er sein ganzes Dasein mit T. Nur auf so einem Treffen wäre er noch nie gewesen, er würde sich die Sachen immer "unter der Hand" (also ohne T-abend) bei einem Vertreter besorgen. Na wenigstens hat der Mann noch eine Spur Anstand! Der Rest der Behandlung verlief von meiner Seite aus.....nunja.....eher ruhig.

Seit diesem Erlebnis rede ich mit keinem Menschen - egal ob Mann oder Frau- mehr über T, ohne nicht vorher die Küchenschränke der jeweiligen Person inspiziert zu haben.

Always remember!



Donnerstag, 20. Januar 2011

Blumengirlande a`la Haba

Als ich vor einiger Zeit diese Blumengirlanden von Haba in den Geschäften entdeckte, dachte ich mir, ha!,  was die können, kann ich schon lange! Außerdem ist ja alles immer viel schöner wenns selbstgemacht ist, auch oder gerade deshalb weil es dann nicht so perfekt und makellos ist. Das ist ja langweilig!


Fotos von der Herstellung meiner Stoffblumengirlande habe ich dummerweise nicht gemacht, da müßt ihr euch jetzt mit meinen Erläuterungen zufrieden geben.

Das Basismatrial ist bei mir Fleece, was den ungemein charmanten Vorteil hat, dass man die Kanten einfach schneiden kann und nicht immer einfassen oder versäubern muß.

Man stellt zuerst einen langen und mehrere kurze "Stengel" her. Dazu habe ich aus hellgrünem Fleece dünne Streifen geschnitten und sie leicht eingerollt zusammengenäht, dass eine rundliche Stengel-Form entstand. Beim Zusammennähen habe ich in unregelmäßigen Abständen einige Blätter aus hell- und dunkelgrünem Fleece mit eingearbeitet.  Die Kurzen Stücke werden dann auch ungleichmäßig verteilt an den den langen Hauptstengel genäht.


Jetzt muß man sich einmal kurz Gedanken machen, welche Blütenformen man denn so möchte. Die Vielfalt ist unendlich, hier nur ein paar Möglichkeiten.

Hier eine etwas aufwendigerere Variante mit einzeln zu nähenden Blütenblättern aus verschiedenen Baumwollstoffen. Alle Blätter werden an den Enden zusammengenäht, dann kommt in die Mitte etwas Füllmaterial und darüber ein runder Kreis aus Fleece der mit groben, sichtbaren Stichen festgenäht wird.


Hier ist eine zusammengerüschte Blüte aus Syntetikgewebe, mit einem gefüllten Baumwollstoffknubbel im Blütenboden.


Diese Blüte ist quasi einfach nur zusammengerollt, ganz einfach! Man kann hier ganz schön sehen, wie die fertigen Blüten in den Stengel eingearbeitet werden. Die Enden der Stengel sind ja offen und können auch wie auf den Foto in Form geschnitten werden. Die Blütenenden werden dann einfach in die offenen Stengelenden gesteckt und mit ein paar Stichen festgenäht. Das tolle am Fleece ist, dass man die Stiche von außen kaum sieht, weil der Stoff so flauschig ist.


Das ist ein geknotetes Stück Baumwollstoff mit einem zusammengerüschten Blumenkelch aus Fleece,


die supereasy-Blüte, nur ein Knoten aus Fleece,


und schließlich noch ein Fleeceknübbelchen und ein Herz, welches auf der einen Seite aus Fleece auf der anderen aus Baumwollstoff besteht.


Gutes Gelingen!

Dienstag, 18. Januar 2011

Jacobsmuscheln in der Schale

Ich habe hier ein wirklich aufregendes Rezept, dass ich in seiner Ursprungsvariante bei einer Bekannten in Frankreich kennengelernt habe. Da ich aber ja jemand bin, der die Sachen nie so läßt, wie sie sind, habe ich es abgewandelt und dem Rezept einen Asia-Dreh gegeben.

Zunächst muß man sich einmal darum kümmern, dass man an anständige Jacobsmuscheln und deren Schalen kommt. Das ist in Meeresnähe wohl nicht schwer, es ist ja auch gerade Saison, im Inland ist das aber schon schwieriger. Ich habe diverse Quellen ausprobiert und leider oft festgestellt, dass die Fischhändler im Inland auch nur aufgetaute Ware verkaufen, die dann im schlimmsten Fall auch schon längere Zeit in der Auslage liegt. Also dann lieber direkt Tiefgekühltes kaufen und selber entscheiden, wann man wieviel auftaut. Ich habe so auch schon tolle Ware gefunden. Mit wirklich fangfrischen Muschel können die natürlich nicht mithalten, aber man will ja im Inland auch nicht an Jodmangel sterben und wenigstens gelegentlich Fisch essen.

Hier jetzt zunächst einmal die Mutter des Muschelrezepts:
Als erstes säubert man eine Lauchstange und schneidet sie in Ringe.


Das Lauch schwitzt man dann mit mageren Schinkenwürfeln in salziger Butter an.



 Dann gibt man zwei gehäufte Eßl. Creme Fraiche dazu und schmeckt mit Salz und Pfeffer ab.


Dann kommen die gesäuberten Muschelschalen zum Einsatz und man füllt ungefähr zwei Teel. von der Lauchmischung in eine Hälfte und legt eine rohe (!) Jacobsmuschel darauf.


Wer mag und ein wenig angenehme Schärfe liebt, sollte noch Espelette draufstreuen. Die Schärfe  von Espelette ist nicht mit der Schärfe von normalem Chili zu vergleichen. Es schmeckt eher knusprig und hört schon wieder auf scharf zu sein, wenn es gerade angefangen hat. Superlecker!


Jetzt wird die Muschel zum Dampfgarer. Man nimmt einen Streifen Blätterteig und verschließt damit die Muschel mit der anderen Schalenhälfte. Damit es schöner aussieht, streicht man den Teig noch mit Eigelb ein und ab gehts bei 180 Grad in den Backofen. Wenn der Teig knusprig ist, ist die Muschel auch fertiggegart!



Jetzt noch die Asia-Variante:

Hierfür wandelt man zunächst die Füllung ab. Man putzt also wieder Lauch, schneidet es in Ringe und gibt es zusammen mit einigen Ringen Zitronengras (soviele wie auf dem Bild auf zwei Hände Lauchringe) in eine Pfanne und schwitzt alles mit einer kleinen Knolle chin. Knoblauchs in ein wenig Öl an.


Gewürzt wird mit Sojasoße. Ich habe die dunkle Soße von amoy und ein wenig Teriyaki-Marinade genommen. Asia-Soßen habe ich immer in den verschiedensten Varianten zuhause, hier nur drei davon. Teriyaki-Marinade benutze ich gerne zum Kochen, auch wenn alle Asiaten jetzt wahrscheinlich grün im Gesicht werden, denn es ist ja eigentlich eher zum Einlegen von Fleisch oder Gemüse gedacht.


Nun kommen drei Eßl. Kokosmilch zum Lauch und werden untergemengt. Man verfährt dann genauso mit dem Einfüllen und Verschließen der Muschel wie in der Spielart oben. Nach dem Einpinseln mit Ei nimmt man ein Schälchen mit ungeröstetem Sesam ,


und rollt die Teigkante einmal durch,


bis es so aussieht.



Jetzt wieder schwups in den Ofen und ....Guten Appetit!